Aus den bisherigen Einnahmen des boost-projects konnte der Feuerwehr-Verein den Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Haundorf-Beutelsdorf einen Automatischen Externen Defibrillator (AED) im Wert von 2000 Euro übergeben. Damit ist unsere Feuerwehr ab jetzt für medizinische Notfälle während des Übungs- und Einsatzdienstes, sowie für die schnelle Hilfeleistung in Haundorf und Beutelsdorf gut gerüstet.
In Deutschland sterben jedes Jahr 100.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Die häufigste Ursache hierfür ist das sogenannte Kammerflimmern, eine lebensgefährliche Störung des Herzrhythmus, die zum sofortigen Zusammenbruch des Kreislaufs führt. Die Defibrillation ist die einzige erfolgversprechende Therapie des Kammerflimmerns. Je früher sie durchgeführt wird, umso höher sind die Erfolgschancen. Jede Minute ohne Defibrillation verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Wiederbelebung um ca. 10 %. Bereits nach drei bis fünf Minuten Kammerflimmern beginnen Gehirnzellen abzusterben. In dieser kurzen Zeitspanne schaffen es Notarzt und Rettungsdienst nur in den seltensten Fällen an den Unglücksort.
Im Falle eines Kammerflimmerns beträgt die Überlebensrate in Deutschland derzeit statistisch nur 3 - 8 %, während sie in den USA immerhin bei 15 - 60 % liegt. Dies ist unter anderem auf die wesentliche größere Verbreitung von Defis zurückzuführen. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es zurzeit durchschnittlich einen AED pro 20.000 Einwohnern, in den USA kommt 1 AED auf 140 Einwohner. Darum ist auch hierzulande eine flächendeckende Stationierung von einfachen, durch Laien bedienbaren Defibrillatoren anzustreben. In der Innenstadt von Herzogenaurach wurden bereits vor einigen Jahren Notfallsäulen mit Defibrillatoren installiert. Darüber hinaus werden auch immer mehr Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr mit AEDs ausgestattet. So sind neben 2 Geräten der Feuerwehr Hammerbach, mit unserem neuen AED auch Defibrillatoren in den nördlichen Ortsteilen verfügbar.
Mit dem neuen AED vom Typ samaritan PAD 500 steht der FF Haundorf-Beutelsdorf nun ein handliches, batteriebetriebenes Gerät zur Verfügung, das im Ernstfall schnell und einfach zu bedienen ist. Nach dem Einschalten werden dem Bediener alle notwendigen Tätigkeiten durch Sprachanweisungen vorgegeben. Die richtige Anbringung der Elektroden wird durch beleuchtete Piktogramme angezeigt. Das Gerät analysiert danach automatisch den Herzrhythmus des Patienten. Falls ein lebensgefährliches Kammerflimmern vorliegt, fordert das Gerät zur Defibrillation über eine separate Schock-Taste auf, anderenfalls ist keine Abgabe von Schocks möglich. Neben der Defibrillation unterstützt den Helfer auch bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung und gibt dabei in Echtzeit Rückmeldung zum korrekten Druck und Taktfrequenz der Herzmassage. Das Gerät ist ab sofort auf dem Löschgruppenfahrzeug untergebracht. Es ist wartungsfrei, bei der zu erhoffenden Nichtbenutzung wird lediglich alle 4 Jahre die Batterie- und Elektrodenkassette ausgetauscht.
Zusätzlich wurde eine weitere Elektrodenkassette für Kleinkinder unter 25kg Körpergewicht und ein Trainingsgerät beschafft, das in Form und Bedienung genau dem Defibrillator entspricht, mit dem aber beliebig oft durch die Mannschaft geübt werden kann. Unter der der fachkundigen Anleitung von Tanja Hengl erprobte unsere Jugendgruppe am 14.03. den AED an einer Übungspuppe, weitere Ausbildungseinheiten werden ab jetzt regelmäßig folgen.